Sachverhalt:
Die sich in Eigentum des Saale-Orla-Kreises befindliche mittelalterliche Burganlage „Schloß Burgk“ beherbergt eine umfangreiche Sammlung historischer Kulturgüter und ist mit einer insgesamt sehr wertvollen Ausstattung versehen, z.B. der Silbermannorgel. Zahlreiche Veranstaltungen finden über das Jahr verteilt neben den musealen Besichtigungen statt. Jahr für Jahr besuchen ca. 35.000 Gäste das Museum.
Um die Besucher und Mitarbeiter, aber auch die Einrichtung und Anlagen zu schützen, bedarf es einer modernen und zuverlässig arbeitenden Gefahrenmeldeanlage. Diese soll insbesondere ein rechtzeitiges Reagieren im Brandfall ermöglichen, aber auch vor unbefugtem Betreten, Vandalismus und Diebstählen schützen. Die vorhandene Anlage entspricht diesen Anforderungen nicht mehr und führte insbesondere im Jahr 2018 zu zahlreichen Fehlalarmen. Eine Wartung ist auf Grund ausgelaufener Ersatzteilebereitstellung nicht mehr sinnvoll. Der Wartungsvertrag wurde zu Beginn des Jahres 2018 durch die Wartungsfirma Reichenbächer aus Gera gekündigt. Seitdem wird die Firma bei Bedarf mit Reparaturleistungen beauftragt.
Mit der Genehmigung der statischen Sicherung der Schloßkapelle und angrenzender Räumlichkeiten 2016 wurde durch das Bauordnungsamt die Auflage zur Erstellung eines Brandschutzkonzeptes als Voraussetzung für alle weiterführenden baulichen Eingriffe erteilt.
Hinzu kommen Forderungen des Versicherers, einen technisch auf der Höhe der Zeit stehenden Schutz von Personen und Kulturgut zu gewährleisten.
Dieser Auflage für eine den Anforderungen entsprechende Brandmelde- und Überwachungsanlage i.V.m. den gesetzlich vorgeschriebenen Brandschutzanforderungen wurde mit einem Auftrag an das Büro Arnhold aus Weimar 2016 Rechnung getragen. Die Erstellung des Brandschutzkonzeptes wurde begleitet durch umfassende Gespräche mit den Bereichen Bauordnung, Brand- und Katastrophenschutz, der Feuerwehr Schleiz, dem FD ZLM, der Museumsleitung und dem FD WKT. Nach Konzepterstellung 2017 wurde die gesetzlich vorgeschriebene Prüfung des Brandschutzkonzeptes beauftragt und der Prüfbericht durch das Büro Prof. Dr. Geburtig, Weimar, vorgelegt.
Erst auf dieser Basis konnten die eigentlichen Planungen für die Realisierung eines modernen und effizienten auf die Bedingungen des Bauwerkes und des Museumsbetriebes abgestellten Brandschutzkonzeptes incl. Brandmelde- und Videoüberwachungsanlage in Auftrag gegeben werden. Mit den Planungen wurde das IB Sittel (Bauleistungen) Schöndorf, das IB Hoh (Elektro) Schönbrunn und das IB für Denkmalpflege Rudolstadt beauftragt. Die vorgeschriebene Arbeitsschutzüberwachung wird durch den SiGeKo, Herr Herklotz aus Schmieritz, erfolgen.
Die Gesamtmaßnahme soll in zwei Bauabschnitten durchgeführt werden, um auf Grund der sehr unübersichtlichen Bausubstanz mögliche unvorhergesehene Schwierigkeiten für den weiteren Ablauf gleich in die Folgeplanung einarbeiten zu können. Der erste Bauabschnitt wird deshalb die Lose Gerüstarbeiten, Bohr- und Schneidarbeiten, Rückbauarbeiten im Innenbereich und die
Elektroarbeiten umfassen. In einem zweiten Bauabschnitt sollen alle anfallenden weiteren Lose vergeben werden. Planungs- und Überwachungsleistungen sind komplett dem ersten Bauabschnitt zugeordnet.
Beschlussvorschlag:
„ Der Bau und Vergabeausschuss beschließt vorbehaltlich der Zustimmung des Kreisausschusses zur überplanmäßigen Ausgabe in Höhe von 70,- T€ zur Ausschreibung des 1. Bauabschnittes und der Zustimmung des Kreistages zum Entwurf des Haushaltplanes 2019:
1. Der Beschluss des Bau- und Vergabeausschusses „BVA 18-7/2015“ wird aufgehoben.
2. Der Bau- und Vergabeausschuss nimmt die in § 10 Abs. 3 GemHV genannten und ihm vorgestellten Unterlagen zur Kenntnis und bewilligt die weitere Vorbereitung und Durchführung der Maßnahme ,Umsetzung Brandschutzkonzept Schloß Burgk‘.“
Finanzielle Auswirkungen:
Einnahmen |
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Bezeichnung der Haushaltsstelle:
Hochbaumaßnahme Brandmeldeanlage |
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Deckungsvorschläge: |
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Haushaltsstelle: |
Summe: EUR |
Bezeichnung der Haushaltsstelle: |
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Bemerkungen:
Die am 26.09.2018 erstellte Kostenschätzung hat einen Gesamtumfang von
643.078,17 €. Die Finanzierung ist wie folgt geplant:
2018
204.000 € Haushaltrest
2019
200.000 € Entwurf HHPl.
2020 243.700 €
Entwurf HHPl. (VE)
Da die Mittel gegenwärtig in ihrer Gesamtheit noch
nicht zur Verfügung stehen, soll der
1. Bauabschnitt mit den Losen 1-3 und 5 ausgeschrieben
werden, was einem Auftragswert von 327.000 € entspricht. Hinzu kommt die Absicherung
der Planungs- und Überwachungs-leistungen in Höhe von 160.500 €, womit ein
Gesamtbetrag von 487.500 € erforderlich wird.
Weil die Installation der Brand- und Bewegungsmelder sinnvoller
Weise flächendeckend in den Räumlichkeiten erfolgt, soll das Museum vom 07.01.
– 10.03.2019 für den Besucherverkehr geschlossen werden. Da der Landkreis noch
über keinen bestätigten HH-Plan 2019 verfügt, sollen zur finanziellen Absicherung
der vorgesehenen Arbeiten (Lose 1-3, 5) fehlende Mittel wie folgt
bereitgestellt werden:
1. Haushaltrest Museum 2018 204.000 €
2. HHSt. VHS 188.000 € Mittel wurden 2017 als Mehreinnahmen
verbucht und dürfen für Invest. eingesetzt
werden.)
3. HHSt. Museum Burgk 2018 25.500 €
4. HHSt. Musikschule 2018 20.000 €
5. HHSt. Heinrichshütte 2018 50.000 €
Gesamt: 487.500 €
Durch den Fachdienst Finanzen wurde die Verfügbarkeit
bestätigt. Die Realisierung der Gesamtmaßnahme soll 2019 soweit wie möglich erfolgen,
wobei zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht ausgeschlossen werden kann, dass Restarbeiten
auch noch 2020 anfallen.
Es ist beabsichtigt, dieumgelenkten Mittel zur
Sicherung des 1. Bauabschnitters soweit
erforderlich, den genannten Einrichtungen wieder
zuzuführen. Die aufgeführten Summen reichen nicht, um 2019 angedachte Maßnahmen
zu realisieren (Musikschule - Sanierung
Elektroanlage, Heinrichshütte - Bau neuer sanitärer
Anlagen).
Risiken bzw. Unsicherheiten entstehen durch die aktuelle Auftragslage im Bauwesen, der Höhe der Angebote, Lieferfristen u.ä.
Personelle Auswirkungen:
keine