Betreff
Kein Werben der Bundeswehr zu Veranstaltungen des Saale-Orla-Kreises
Vorlage
AN/015/2015
Art
Antrag

Sachverhalt:

„Frieden ist nicht alles, aber ohne Frieden ist alles nichts“ Willy Brandt

Jeder hat das Recht auf ein Leben in Frieden. Nur im Frieden können die Grundrechte auf Menschenwürde, die körperliche und seelische Unversehrtheit, Gleichberechtigung des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland gewährt werden. Frieden ist nicht nur die Abwesenheit von Krieg. Ein Leben in Frieden bedeutet, sich frei und ohne Gefahr von Repressionen und Gewalt für die eigenen Rechte und Interessen einzusetzen.

Der Saale-Orla-Kreis präsentiert sich und seine vielfältigen Möglichkeiten von wirtschaftlichem und sozialem Leben, kultureller Vielfalt in Vereinen, Sport und Natur. Wirbt z.B. zur Saale Orla Schau für eine friedliche Region, die einlädt. Der Saale Orla Kreis lädt ein zum Leben in vielfältigster Form, zum Erholen und Urlaub machen. Im Saale-Orla-Kreis kann mensch arbeiten, lernen, sich erholen, ist abgesichert, sozial und medizinisch versorgt, kann sich kulturell, sportlich oder politisch beteiligen. Dies soll so bleiben.

Wer sich zur Saale-Orla-Schau, zu Ausbildungs- und Bildungsmessen, Jobbörsen im SOK präsentiert hat Gewicht, bietet Chancen fürs Leben und zur Entwicklung.

 

Seit einiger Zeit wirbt die Bundeswehr auf diesen Messen für ihre Ziele und bietet scheinbar attraktive Möglichkeiten. So als ob es sich um einen normalen Beruf, eine normale Ausbildung handelt. Dem ist nicht so.

Die Tätigkeit bei der Bundeswehr ist unauflöslich mit deren Aufgabe verbunden, Krieg zu führen. Die Tätigkeiten bei der Bundeswehr setzen also die Bereitschaft zum Töten voraus und sind in zunehmendem Maße mit dem Risiko des Getötetwerdens und der schweren psychischen Beeinträchtigung verbunden.

Es ist es unverantwortlich, diese in hohem Maße gefährliche und seelisch belastende Tätigkeit im Zusammenhang mit normalen, zivilen Ausbildungen und Berufen unkommentiert zu präsentieren. Kinderschutzorganisationen verweisen darauf, dass einseitige Werbung für Militär und Militäreinsätze bei Minderjährigen mit der von Deutschland unterzeichneten UN-Kinderrechtskonvention nicht vereinbar sind. Die Bundeswehr nutzt mit irreführender Werbung die nach wie vor unsichere Berufsperspektive vieler Jugendlicher aus, um sie in einen vermeintlich sicheren Job in der Armee zu locken.

Schleichend und irreführend werden die Menschen im Saale-Orla-Kreis an Krieg und Gewalt, an einer Militarisierung des Alltages gewöhnt. Eine Präsentation der Bundeswehr auf zivilen Berufs- und Werbemessen des Saale-Orla-Kreises ist für friedliches Leben und seiner Entwicklung im Saale-Orla-Kreis unvereinbar. 

 

Frieden bedeutet auch, dass der Schwur von Buchenwald:

„Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus“ aktueller denn je ist.

Wer es ernst meint, dass von deutschem Boden nie wieder Krieg ausgehen darf, kann und wird die Bundeswehr nicht zur Saale Orla Schau, oder anderen Werbe- oder Berufs/ Bildungsmessen einladen.

 

 

 

Constanze Truschzinski

Soziale Initiative Pößneck

 

 

 


Beschlussvorschlag:

 

Der Kreistag beschließt:

„Auf ein Werben der Bundeswehr zu Zwecken der Rekrutierung, der Karriereberatung und Vorstellung der Bundeswehr auf Veranstaltungen des Landkreises Saale-Orla, seiner Körperschaften, Vereine und Beteiligungen – (z.B. an Schulen, Bildungsmessen und Jobbörsen des Jobcenters und Arbeitsamtes, der Saale Orla Schau) zu verzichten.“