Sachverhalt:

Die Auswirkungen des Klimawandels machen auch vor unserem Heimatlandkreis Saale Orla keinen Halt.

Was vor wenigen Jahren noch abstrakt und vor allem in weit entfernten Ländern als Auswirkung des Klimawandels erkannt wurde, lässt sich aktuell auch hier vor unserer Haustür feststellen.

Trockenheit, Wald- und Feldbrände, der Rückgang des Grundwasserspiegels und nicht zu vergessen der Stress dem sich Flora, Fauna und Mensch aufgrund anhaltender Hitzeperioden ausgesetzt sehen seien hier nur exemplarisch genannt.

Es ist erfreulich, dass die Bundesregierung, wie auch die Europäische Union den Ernst der Lage erkannt haben, und für das Jahr 2050 die Klimaneutralität der europäischen Union erklärt haben.

Unstrittig ist, dass dieser Transformationsprozess unsere Gesellschaft aber auch uns kommunale Mandatsträger vor enorme Herausforderungen stellt.

Wenngleich der Anteil erneuerbarer Energien im Saale-Orla-Kreis mit Stand vom 07.12.2019 bei 70,7 % vergleichsweise hoch liegt, so dürfen wir uns auf diesem Etappenziel nicht ausruhen.

Denn, diese Zahl stellt nicht die gesamte Wirklichkeit dar.

Mit Blick auf die ebenfalls beschlossene Verkehrswende, wird der Energieverbrauch auch bei uns im Saale-Orla-Kreis zukünftig noch ansteigen.

Als Mandatsträger und Repräsentanten der heimischen Bevölkerung ist es darüber hinaus unsere Aufgabe uns der Realität zu stellen.

Der Ausbau von Windenergie stößt im Saale-Orla-Kreis auf breite Ablehnung.

Dennoch ist es eine Tatsache, dass der Anteil erneuerbarer Energien weiter wachsen muss.

Hier ist es unser gemeinsame Aufgabe, andere Formen der Energieerzeugung voranzubringen.

Dächer von Behörden, Schulen, Feuerwehren, Bauhöfen etc. bieten mehr als genug Platz, Solarkraftwerke entstehen zu lassen, ohne eine Versiegelung freier Flächen voranzutreiben.

Bereits heute arbeiten mehrere Kommunen mit regionalen Energieerzeugern zusammen, indem sie den Energieerzeugern Dachflächen verpachten.

Diese Einnahmen kommen dann automatisch den Kreisfinanzen zu Gute.

Darüber hinaus erklären sich Energieerzeuger heute bereits bereit, Kosten für Planung, Installation, Betrieb und Wartung der Photovoltaik-Anlage zu tragen.

Dem Landkreis entstehen somit keine Kosten.

Einnahmeüberschüsse durch die Gewinnung von Sonnenstrom führen heute bereits einige Anbieter in Form von Spenden für das Gemeinwohl an die kommunalen Dachverpächter zurück.

Chöre, Sportgruppen, Kultur- und Heimatvereine, Kindergartengruppen und viele weitere lokale

ehrenamtliche Initiativen oder Vereine im Saale-Orla-Kreis könnten von dieser

Einnahmeüberschussausschüttung profitieren.

Das Deutsche Institut für Urbanistik mahnt Kommunen an, ihre Anstrengungen beim Erreichen der bereits beschlossenen Klimaziele deutlich zu erhöhen.

Die Möglichkeiten die sich uns dabei bieten sind vielfältig.

Wir möchten Sie mit einem Zitat des neu gewählten Präsidenten der Vereinigten Staaten Joe Biden um Unterstützung zu unserem Antrag bitten: „We need new models, to address old problems!“

Beschlussvorschlag:

Der Kreistag beschließt,

1. Der Landrat wird beauftragt, zur besseren Nutzung von erneuerbaren Energien

ein Solaraktionsplan für öffentliche Dächer des Saale Orla Kreises zu entwickeln.

2. Für dieses Vorhaben empfiehlt es sich, Beratungsangebote diverser regionaler Energieerzeuger, sowie Unterstützung des Landesministeriums für Umwelt, Energie und Naturschutz anzufragen.

3. Über den Stand der Verhandlungen ist der Kreistag spätestens im dritten Quartal zu unterrichten.